Systemwetten gehören zu den interessantesten und kompliziertesten Wettformen im Sportwettenbereich. Sie bieten dir die Möglichkeit, mehrere Tipps miteinander zu kombinieren und dabei trotzdem eine Absicherung einzubauen. Im Gegensatz zu normalen Kombiwetten musst du bei Systemwetten nicht alle Tipps richtig haben, um zu gewinnen. Das macht sie besonders attraktiv für Wetter, die gerne höhere Gewinne anstreben, aber gleichzeitig ihr Risiko minimieren möchten.
In diesem umfassenden Ratgeber erfährst du alles über Systemwetten. Wir schauen uns die verschiedenen Varianten an, rechnen gemeinsam Beispiele durch und zeigen dir, wann sich welches System für dich lohnt. Dabei gehen wir auf alle wichtigen Details ein – von den einfachsten 2 aus 3 Systemen bis zu komplexen Goliath-Wetten mit 247 Wettreihen. Am Ende weißt du genau, wie du Systemwetten für deine Wettstrategie nutzen kannst.
Was sind Systemwetten und wie funktionieren sie?
Eine Systemwette ist eine spezielle Form der Mehrfachwette, bei der du aus einer bestimmten Anzahl von Tipps alle möglichen Kombinationen bildest. Anders als bei einer normalen Kombiwette, wo alle deine Tipps richtig sein müssen, reicht es bei einer Systemwette aus, wenn nur ein Teil deiner Auswahl stimmt. Das System bildet automatisch verschiedene Wettreihen aus deinen gewählten Tipps. Jede dieser Wettreihen wird einzeln bewertet und kann dir einen Gewinn bringen.
Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Du tippst auf drei Fußballspiele und bist dir bei allen drei Ausgängen relativ sicher, aber nicht zu 100 Prozent. Bei einer normalen Kombiwette würdest du nur gewinnen, wenn alle drei Tipps richtig sind. Bei einem System 2 aus 3 hingegen werden drei verschiedene Zweier-Kombinationen gebildet. Du gewinnst bereits Geld, wenn zwei deiner drei Tipps richtig sind. Der Einsatz wird dabei auf alle gebildeten Wettreihen aufgeteilt.
Die Mathematik hinter Systemwetten basiert auf Kombinatorik. Bei einem System X aus Y bedeutet das: Du wählst Y Tipps aus und das System bildet alle möglichen Kombinationen mit jeweils X Tipps. Die Anzahl der entstehenden Wettreihen kannst du mit der Formel für Kombinationen berechnen, aber keine Sorge – die meisten Wettanbieter zeigen dir automatisch an, wie viele Wettreihen entstehen und wie hoch dein Gesamteinsatz ist.
Der Unterschied zwischen Systemwetten und Kombiwetten
Der wichtigste Unterschied zwischen Systemwetten und Kombiwetten liegt in der Risikoverteilung. Bei einer Kombiwette setzt du alles auf eine Karte – entweder alle deine Tipps sind richtig und du gewinnst, oder ein einziger Fehltipp macht die gesamte Wette zunichte. Bei Systemwetten hingegen verteilst du dein Risiko auf mehrere Wettreihen. Das bedeutet zwar, dass dein maximaler Gewinn niedriger ausfällt als bei einer erfolgreichen Kombiwette, aber dafür hast du deutlich bessere Chancen, überhaupt etwas zu gewinnen.
Ein weiterer wichtiger Unterschied betrifft den Einsatz. Bei einer Kombiwette legst du einen Gesamteinsatz fest, der auf die eine Wettreihe gesetzt wird. Bei Systemwetten musst du für jede gebildete Wettreihe einen Einsatz zahlen. Wenn du also ein System mit 10 Wettreihen spielst und pro Reihe 2 Euro setzen möchtest, beträgt dein Gesamteinsatz 20 Euro. Das macht Systemwetten teurer als einfache Kombiwetten, aber eben auch sicherer.
Alle Systemwetten-Varianten im Überblick
Die Welt der Systemwetten ist vielfältig und reicht von einfachen Systemen mit wenigen Tipps bis zu komplexen Varianten mit hunderten von Wettreihen. Jedes System hat seine eigenen Vorteile und eignet sich für unterschiedliche Spielertypen und Situationen. Die Wahl des richtigen Systems hängt von verschiedenen Faktoren ab: deinem Budget, deiner Risikobereitschaft und natürlich der Anzahl der Spiele, auf die du tippen möchtest.
Die gängigsten Systeme werden mit zwei Zahlen bezeichnet: Die erste Zahl gibt an, wie viele Tipps pro Wettreihe kombiniert werden, die zweite Zahl steht für die Gesamtzahl deiner Tipps. Ein System 3 aus 5 bedeutet also, dass du fünf Tipps abgibst und daraus alle möglichen Dreier-Kombinationen gebildet werden. Je größer die Differenz zwischen den beiden Zahlen, desto mehr Absicherung hast du – aber auch desto mehr Wettreihen entstehen.
System 2 aus 3 – Die Einstiegsvariante
Das System 2 aus 3 ist der perfekte Einstieg in die Welt der Systemwetten. Du wählst drei Ereignisse aus und das System bildet daraus drei Zweier-Kombinationen. Konkret entstehen folgende Wettreihen: Tipp 1 + Tipp 2, Tipp 1 + Tipp 3 und Tipp 2 + Tipp 3. Um einen Gewinn zu erzielen, müssen mindestens zwei deiner drei Tipps richtig sein. Bei zwei richtigen Tipps gewinnst du eine Wettreihe, bei drei richtigen Tipps alle drei Wettreihen.
Dieses System eignet sich besonders gut, wenn du drei Favoriten hast, dir aber nicht ganz sicher bist, ob wirklich alle gewinnen werden. Der Einsatz bleibt mit drei Wettreihen überschaubar, und du hast trotzdem eine gute Absicherung.
System 3 aus 4 und 4 aus 5 – Mittlere Komplexität
Mit dem System 3 aus 4 machst du den nächsten Schritt. Hier wählst du vier Tipps aus, und das System bildet vier verschiedene Dreier-Kombinationen. Du brauchst mindestens drei richtige Tipps für einen Gewinn. Bei drei Treffern gewinnst du eine Wettreihe, bei vier Treffern alle vier. Das System bietet eine gute Balance zwischen Risiko und möglichem Gewinn.
Das System 4 aus 5 geht noch einen Schritt weiter. Aus fünf Tipps werden fünf Vierer-Kombinationen gebildet. Hier brauchst du schon vier richtige Tipps, um überhaupt zu gewinnen, aber dafür sind die möglichen Quoten auch deutlich höher. Dieses System nutzen erfahrene Wetter gerne, wenn sie mehrere Außenseiter-Tipps haben, bei denen sie sich relativ sicher sind, aber trotzdem eine kleine Absicherung haben wollen.
Höhere Systeme bis 8 aus 10
Die höheren Systeme wie 6 aus 8, 7 aus 9 oder 8 aus 10 sind schon etwas für Fortgeschrittene. Hier entstehen schnell sehr viele Wettreihen – beim System 6 aus 8 sind es bereits 28 Wettreihen, beim 8 aus 10 sogar 45. Der Vorteil dieser Systeme liegt in der hohen Flexibilität. Du kannst dir bei einem 6 aus 8 System zwei Fehltipps erlauben und gewinnst trotzdem noch etwas. Allerdings musst du auch bedenken, dass der Gesamteinsatz entsprechend hoch wird.
Diese großen Systeme werden oft bei wichtigen Turnieren wie der Champions League oder bei Weltmeisterschaften gespielt. Wetter kombinieren hier gerne verschiedene K.O.-Spiele oder Gruppenphasen-Begegnungen. Wichtig dabei: Du solltest dir vorher genau ausrechnen, wie hoch dein maximaler Einsatz wird und ob sich das System für deine Bankroll eignet.
Systemwetten Tabelle – Anzahl der Wettreihen berechnen
Die Anzahl der Wettreihen ist bei Systemwetten ein entscheidender Faktor. Sie bestimmt nicht nur deinen Gesamteinsatz, sondern auch deine Gewinnchancen. Die folgende Tabelle zeigt dir die wichtigsten Systeme und wie viele Wettreihen dabei jeweils entstehen. Diese Zahlen solltest du kennen, bevor du deine erste Systemwette platzierst.
System | Anzahl Tipps | Tipps pro Reihe | Anzahl Wettreihen | Mindestens richtig für Gewinn |
---|---|---|---|---|
2 aus 3 | 3 | 2 | 3 | 2 |
2 aus 4 | 4 | 2 | 6 | 2 |
3 aus 4 | 4 | 3 | 4 | 3 |
3 aus 5 | 5 | 3 | 10 | 3 |
4 aus 5 | 5 | 4 | 5 | 4 |
4 aus 6 | 6 | 4 | 15 | 4 |
5 aus 6 | 6 | 5 | 6 | 5 |
5 aus 8 | 8 | 5 | 56 | 5 |
6 aus 7 | 7 | 6 | 7 | 6 |
6 aus 8 | 8 | 6 | 28 | 6 |
Wie du siehst, steigt die Anzahl der Wettreihen bei manchen Systemen exponentiell an. Ein System 5 aus 8 erzeugt bereits 56 Wettreihen – das bedeutet bei einem Einsatz von 2 Euro pro Reihe einen Gesamteinsatz von 112 Euro. Diese Berechnung solltest du immer im Kopf haben, bevor du ein System auswählst. Die meisten Wettanbieter zeigen dir zwar automatisch den Gesamteinsatz an, aber es schadet nicht, wenn du die Zahlen selbst kennst.
Vollsystem oder Teilsystem – Die wichtigen Unterschiede
Bei Systemwetten unterscheidet man zwischen Vollsystemen und Teilsystemen. Ein Vollsystem spielt wirklich alle mathematisch möglichen Kombinationen aus deinen gewählten Tipps. Wenn du also ein System 3 aus 5 spielst, werden tatsächlich alle 10 möglichen Dreier-Kombinationen als einzelne Wettreihen platziert. Das ist die klassische Form der Systemwette, die bei den meisten Wettanbietern Standard ist.
Teilsysteme hingegen spielen nur einen ausgewählten Teil der möglichen Kombinationen. Das reduziert deinen Einsatz erheblich, verringert aber auch deine Gewinnchancen. Ein Teilsystem macht dann Sinn, wenn dir ein Vollsystem zu teuer ist, du aber trotzdem mit mehreren Tipps spielen möchtest. Manche Wettanbieter bieten vorgefertigte Teilsysteme an, bei anderen kannst du selbst wählen, welche Kombinationen gespielt werden sollen.
Die Entscheidung zwischen Voll- und Teilsystem hängt hauptsächlich von deinem Budget ab. Ein Vollsystem gibt dir die maximale Absicherung und die besten Gewinnchancen, kostet aber auch am meisten. Ein Teilsystem ist günstiger, aber du riskierst, dass genau die Kombination, die nicht gespielt wird, die richtige gewesen wäre. Viele erfahrene Wetter nutzen Teilsysteme bei sehr großen Systemen, wo ein Vollsystem unbezahlbar wäre – etwa bei einem theoretischen 8 aus 12 System mit 495 Wettreihen.
Spezielle Systemwetten: Trixie, Yankee, Heinz und Goliath
Neben den klassischen Systemwetten mit Zahlenbezeichnungen gibt es auch spezielle Systemwetten mit eigenen Namen. Diese stammen ursprünglich aus Großbritannien und haben sich mittlerweile weltweit etabliert. Diese speziellen Systeme kombinieren verschiedene Wettarten in einem Paket und bieten oft zusätzliche Einzelwetten oder andere Besonderheiten. Sie sind besonders bei Pferderennen und Fußballwetten beliebt.
Trixie und Patent – Systeme mit 3 Auswahlen
Die Trixie-Wette besteht aus drei Auswahlen und bildet daraus vier Wetten: drei Zweier-Kombinationen und eine Dreier-Kombination. Im Prinzip ist es ein System 2 aus 3 plus eine zusätzliche Dreier-Kombi. Du brauchst mindestens zwei richtige Tipps, um zu gewinnen. Bei zwei Treffern gewinnst du eine Zweier-Kombi, bei drei Treffern alle vier Wetten.
Die Patent-Wette geht noch einen Schritt weiter. Sie besteht ebenfalls aus drei Auswahlen, bildet aber sieben Wetten: drei Einzelwetten, drei Zweier-Kombis und eine Dreier-Kombi. Der Vorteil: Du gewinnst bereits bei einem richtigen Tipp. Das Patent-System ist perfekt für Außenseitertipps mit hohen Quoten, wo du dir nicht sicher bist, aber das Gefühl hast, dass mindestens einer durchgehen könnte.
Yankee und Lucky 15 – Systeme mit 4 Auswahlen
Die Yankee-Wette arbeitet mit vier Auswahlen und erstellt daraus 11 Wetten: sechs Zweier-Kombis, vier Dreier-Kombis und eine Vierer-Kombi. Du brauchst mindestens zwei richtige Tipps für einen Gewinn. Das System ist sehr ausgewogen und bietet bei drei oder vier richtigen Tipps richtig gute Gewinne. Viele Wetter nutzen Yankees gerne für Bundesliga-Spieltage mit vier interessanten Begegnungen.
Die Lucky 15 erweitert die Yankee um vier Einzelwetten auf insgesamt 15 Wetten. Wie beim Patent gewinnst du hier schon bei einem richtigen Tipp. Besonders interessant: Viele Buchmacher bieten Boni für Lucky 15 Wetten an – etwa doppelte Quoten bei nur einem Gewinner oder Bonuszahlungen bei vier richtigen Tipps. Das macht dieses System besonders attraktiv.
Canadian, Heinz und Super Heinz
Die Canadian-Wette, auch bekannt als Super Yankee, nutzt fünf Auswahlen für 26 Wetten: zehn Zweier-Kombis, zehn Dreier-Kombis, fünf Vierer-Kombis und eine Fünfer-Kombi. Das System bietet eine hervorragende Balance zwischen Einsatz und möglichem Gewinn. Bei drei richtigen Tipps hast du schon mehrere gewonnene Wetten, bei fünf Treffern explodiert der Gewinn regelrecht.
Die Heinz-Wette mit sechs Auswahlen ist schon etwas für ambitionierte Wetter. Sie besteht aus 57 Wetten: 15 Zweier-Kombis, 20 Dreier-Kombis, 15 Vierer-Kombis, sechs Fünfer-Kombis und einer Sechser-Kombi. Die Super Heinz geht mit sieben Auswahlen und 120 Wetten noch weiter. Diese Systeme eignen sich besonders für Wetter mit größerem Budget, die bei Turnieren oder Spieltagen viele interessante Tipps sehen.
Goliath – Das Maximum mit 247 Wettreihen
Die Goliath-Wette ist das größte standardisierte System und wirklich nur etwas für Profis oder sehr ambitionierte Freizeitwetter. Mit acht Auswahlen entstehen unglaubliche 247 Wetten: 28 Zweier-Kombis, 56 Dreier-Kombis, 70 Vierer-Kombis, 56 Fünfer-Kombis, 28 Sechser-Kombis, acht Siebener-Kombis und eine Achter-Kombi. Bei einem Einsatz von nur einem Euro pro Wettreihe investierst du bereits 247 Euro.
Der Name Goliath ist durchaus passend gewählt – dieses System ist riesig und kann gigantische Gewinne produzieren. Schon bei vier oder fünf richtigen Tipps aus acht gewinnst du viele Wettreihen. Bei sechs, sieben oder gar acht Treffern werden die Gewinnsummen astronomisch. Allerdings solltest du die Goliath wirklich nur spielen, wenn du dir den Totalverlust leisten kannst und sehr überzeugt von deinen Tipps bist.
Fazit: Wann lohnen sich Systemwetten wirklich?
Systemwetten sind kein Allheilmittel, aber in den richtigen Situationen ein wertvolles Werkzeug für jeden Sportwetter. Sie lohnen sich besonders, wenn du mehrere Tipps mit mittleren bis hohen Quoten hast, dir aber nicht bei allen hundertprozentig sicher bist. Die Absicherung durch das System gibt dir die Chance auf Gewinne, selbst wenn ein oder zwei Tipps daneben gehen. Für reine Favoritenwetten mit niedrigen Quoten sind Systemwetten hingegen meist ungeeignet – hier reichen die Gewinne oft nicht aus, um die höheren Einsätze zu rechtfertigen.
Die Wahl des richtigen Systems hängt von deiner persönlichen Strategie und deinem Budget ab. Einsteiger sollten mit kleinen Systemen wie 2 aus 3 oder 3 aus 4 beginnen und erst mit mehr Erfahrung zu größeren Systemen wechseln. Denk immer daran: Der höhere Einsatz bei Systemwetten muss durch entsprechend attraktive Quoten gerechtfertigt sein. Als Faustregel gilt: Die durchschnittliche Quote deiner Tipps sollte mindestens bei 2.0 liegen, damit sich Systemwetten rechnen. Bei niedrigeren Quoten frisst der hohe Einsatz oft die möglichen Gewinne auf.